Januar 2024
Auch Zuchtlachse müssen gegessen haben. Auch die gezüchtete Form des Atlantischen Lachs (S. salar) ist kein Vegetarier. Damit sie innert nützlicher Frist auch auf einen Teller landen können, muss man ihnen Fischmehl futtern.
Ganz so gesund ist Fischmehl aber nicht, denn es enthält Ethoxyquin. Dieser Zusatz wird für die Haltbarkeit des fettigen Futters hinzugegeben. Es ist erlaubt, obwohl es giftig ist. Bis 2011 wurde Ethoxyquin auch in der Landwirthschaft in der EU als Pestizid verwendet. Danach wurde es verboten. Im Fischmehl darf es weiterhin sein obschon es danach im Lachs wieder vorzufinden ist.
Und wenn man nachgeht, von wo das Fischmehl für diesem sehr beliebten Speisefisch stammt, so landet man in Afrika. Genau gesagt an der Küste von West Afrika. Mittlerweile benötigt es so viel Fischmehl, dass die Gewässer dort völlig überfischt sind. Damit unsere Zuchtfische zu Essen haben, wird es zunehmend schwierig, dass sich die Bevölkerung in West Afrika sich mit Fisch eine gesunde Mahlzeit gönnen können. Die Fischmehlindustrie hat überhand genommen!
Info:SRF, Desmog, Swissinfo, Stray Dog Institute
Januar 2024
Dass die Zahlen der wilden Atlantische Lachse (Salmo salar) bedenklich niedrig sind, war in Europa kein Geheimnis. Jetzt ist dieser Lachs auch von der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als "potentiel gefährdet" eingestuft worden. Ohne durchgehender Zugang in die Flüsse, wo sie Laichen, ist es schwer, dass sich diese einst überfischte Spezies erholen kann.
Renaturierung der Flüsse, Rückbau von Staudämme, saubere Gewässer und sichere Paarungsorte fehlen. Jetzt kommt noch ein weiteres Problem: die Buckellachse (pink salmon, O. gorbuscha), welche vor Jahren in den arktischen Gewässer freigesetzt wurden, breiten sich aus. Sie verdrängen den verbleibenden heimischen S. salar.
Info:SRF, Fishing Daily
Dezember 2023
Sockeye aus der Bristol Bay könnte nächstes Jahr noch frischer werden. Das ist so, wenn es nach der Firma Northline Seafoods geht. Die Firma ist voll im Gang eine neue Fischverarbeitungsfabrik zu bauen. Um Landkauf zu kümmern muss sie nicht! Die Fabrik wird ein Schwimmende sein. Hier können die Fischer ihren Fang direkt im Fanggebiet verarbeiten lassen. Bis anhin ist nur die Entgegennahme der Sockeyes im Fanggebiet. Die grossen Mutterschiffe fahren dann spätestens bei erreichtem Füllstand züruck ans Land, wo sie die aktiv gekühlten Fische der Fabrik überliefern.
Auf den ersten Blick wirkt das vorteilhaft bzgl. Frische, welcher der Kunde erhält. Aber wie bei Fleisch muss Fisch erst die Totenstarre überwunden haben bevor eine Verarbeitung mit guter Qualität möglich ist. Die Totenstarre kann knapp 24 Stunden dauern insbesondere bei kalter Lagerung auf dem Mutterschiff. So wäre es nicht erstaunlich, wenn der frische Fang auch auf den schwimmenden Fischfabriken noch erst ein paar Stunden gelagert wird.
Noch unklar ist der Vorteil bzgl. Dieselverbrauch. Das Hin- und Herfahren braucht natürlich ordentlich Kraftstoff. Muss das Schiff nicht fahren, so fällt dieser Verbrauch weg. Aber diese Schiffe können einiges mehr als nur Fische entgegennehmen und and Land fahren. Die Verarbeitung und Kühlung ist nicht ohne Kraftstoffausstoss möglich. Dieser Kraftstoff wird von Erdöl stammen; das ist für sicher. Die Verarbeitungszentren an Land können mit saubereren Strom betrieben werden; ob das der Fall ist, wäre zumindest zu hoffen!
Nun also warten wir gespannt ab, ob Northline Seafoods nächstes Jahr einen Sockeye mit gehobenerer Qualität auf den Markt bringt.
Info: SeaFoodSource
O.Nerka - Luscht uf Lachs? – Wildlachs nachhaltig gefischt in Alaska.