Sobald Geld im Spiel liegt, kann es zu einem wilden Westen kommen. Dank der abgelegenen Lage von Alaska konnte dies für die Lachsfischerei zeitlich stark hinausgeschoben und jetzt mehrheitlich verhindert werden. Der Bundesstaat Alaska anerkennt, wie wichtig die Fischerei ist für die finanzielle Zukunft ihrer Einwohner. In der Bristol Bay sind die Fischerlizenzen abgezählt. Lachse dürfen nur mit bestimmten Netze gefangen werden. Netzlänge und Bootdimensionen sind begrenzt. Die fürs Fischen erlaubten Gebiete sind stark kontrolliert. Das Fischen ausserhalb der erlaubten Zeiten wird horend gebüst.
In der Bristol Bay gibt ein frühst möglichen Anfang (mitte bis ende Juni) und ein spätestes Ende (ende Juli bis anfangs August). Wann genau und in welchen Fischereigebiete gefischt werden darf, bestimmt der zuständige Biologe. Er bestimmt nicht nach Belieben; bei den zufliessenden Süsswassergewässer werden die Fische gezählt und nach ihrer Spezies differenziert. Gelangen genügend Lachse je Spezies in ihr Leichgewässer, so wird allmählich das Fischen für kurze Zeitfenster erlaubt. Anhand der Menge an Lachse, die weiterhin in die Flüsse gelangen und den aktuellen Fangquoten, passt der Biologe die erlaubten Fischzeiten an. Ob es für die Fischer eine gute Saison wird, kann nur spekuliert werden; wissen tut es niemand. Hier bestimmt die Natur.
Es ist im Interesse der Fischer. Sie möchten durch nachhaltiges Fischen ihre Zukunft im Beruf sichern. Damit ihre Bemühungen nicht vergebens ist, setzen sie sich für den Umweltschutz ein. So sind sich die Bristol Bay Fischer einig: Projekte wie die Pebble Mine dürfen nicht zu Stande kommen! Solche Landschaftsveränderungen sind eine ungeheure Bedrohung der sauberen Laichgewässer. Ohne Laichgewässer, kein Wildlachs!
Die Qualität der gefangenen Lachs zählt. Qualität vor Quantität! Fischer und Fischfabriken setzen sich ein für ein qualitativ hochwertiges Produkt. Einmal auf dem Deck, muss der Lachs sofort geblutet werden und auf knapp 0 °C gekühlt werden. Innere Blutungen werden vermindert durch korrektes Hantieren und durch das Minimieren der Druckbelastung in den Kühlkammern. Sind die Kühlkammern voll, so werden die Fische bei einem grossen Mutterschiff abgeladen. Diese wiederum bringen die gesammelten Fische an Land zur Fischfabrik. Für eine professionelle und rasche Verarbeitung und einer anschliessend schnellen Gefrierung wird dort gesorgt.
